Auch wenn man natürlich nicht von "den Deutschen" an sich sprechen kann, würden wir gerne einige Besonderheiten erläutern, auf die Sie treffen werden und die für Nicht-Deutsche ungewohnt sein könnten.
Weitere Informationen zur Kultur und zu anderen Aspekten des Lebens in Deutschland wie z.B. dem Lernen der Sprache finden Sie auch auf dem Euraxess Portal.
Eine Studie zeigte kürzlich, dass Deutsche für sehr gesellig gehalten werden - gegensätzlich zum Klischee, dass sie sehr reserviert seien und keinen Humor hätten. Berufliche Leistung und Erfolg sind für die meisten Deutschen besonders wichtig, genauso aber die Freizeit, die am liebsten mit Familie und Freunden (nicht unbedingt Arbeitskolleginnen und -kollegen) verbracht wird.
Im beruflichen Kontext legen Deutsche großen Wert auf Korrektheit und Pünktlichkeit. Deshalb ist es hilfreich, sich an die vereinbarten Zeiten für Treffen oder Präsentationen zu halten. Dies gilt auch für private Verabredungen. Wenn Sie eine Verabredung nicht einhalten können oder sich wahrscheinlich verspäten werden, ist es ratsam, dies rechtzeitig über eine Kollegin oder einen Kollegen oder per Telefon mitzuteilen.
Beim Begrüßen und Verabschieden ist es üblich, Hände zu schütteln und die Person anzuschauen. Es wäre unhöflich, keinen Blickkontakt aufzunehmen - dies gilt auch für direkte Gespräche. Umarmungen sind nur unter engen Freunden üblich.
Wenn Sie jemanden noch nicht gut kennen oder es sich um Vorgesetzte oder ältere Kolleginnen und Kollegen handelt, ist es nicht ratsam auf Deutsch die "Du"-Form zu benutzen - sofern Ihr Gegenüber es Ihnen nicht angeboten hat, sollten Sie die Leute mit dem formaleren "Sie" und ihrem Nachnamen anreden. An Universitäten und Forschungsinstituten werden akademische Titel bei der Anrede jedoch meistens weggelassen und die "Du"-Form ist unter jüngeren Leuten mittlerweile weit verbreitet. Wenn Sie unsicher sind, ist es am besten, zu warten bis jemand sich selbst vorstellt und die angemessene Form verwendet.
Man sagt über die Deutschen, sie seien sehr direkt im Umgang und der Kommunikation mit anderen. Das stimmt - Deutsche neigen dazu, schnell auf den Punkt zu kommen und in einer fokussierten und ergebnisorientierten Art zu arbeiten und zu kommunizieren. Privater und allgemeiner Smalltalk werden normalerweise separat gehalten, dafür werden Diskussionen oft von Themen wie Vertragsbedingungen, Arbeitszuteilung und Zeitplänen bestimmt. Dies kann für Menschen aus kulturellen Gruppen, in denen der Schwerpunkt auf Beziehungen liegt, ziemlich verwirrend sein.
Weil sie eher einen Schwerpunkt auf Fakten legen, halten Deutsche oft sehr spezifische, auf Zahlen und Hintergrundfaktenbasierende Präsentationen. Dies sollten Sie auch bei Ihren eigenen Präsentationen beachten. In Meetings kann der Tonfall manchmal eher schroff wirken, dies liegt normalerweise an der engagierten Debatte oder Diskussion. Gelegentlich kann dies einen unfreundlichen oder komplizierten Eindruck erwecken, doch aus deutscher Perspektive ist dies lediglich Mittel zum Zweck und hat nichts mit persönlicher Wertschätzung zu tun. Sie werden bemerken, dass ein möglicherweise strenger Tonfall sich am Ende eines Meetings schnell wieder normalisiert. Seien Sie auch nicht verunsichert, wenn Sie kein positives Feedback oder kein Lob für Ihre Arbeit erhalten. Solange niemand etwas sagt, können Sie davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist.
Es gibt klare Trennungen zwischen den verschiedenen Ebenen in Hierarchien. Es ist immer ratsam, den Status der Menschen, mit denen Sie arbeiten, zu berücksichtigen und die individuellen Ebenen in Arbeitsbeziehungen nicht zu übergehen. Es gibt jedoch keine hierarchische Unterscheidung zwischen Männern und Frauen. Frauen haben die gleichen Rechte wie Männer und arbeiten in Spitzenjobs -wenn auch weitaus seltener als Männer. Es ist in Familien üblich, dass beide Elternteile arbeiten; immer mehr Männer nehmen Auszeiten um Kinder großzuziehen, während die Frauen arbeiten gehen. Die Anweisungen einer Frau müssen genauso befolgt und ausgeführt werden wie die männlicher Kollegen. Eine Zusammenarbeit von Männern und Frauen ist nicht unüblich und sollte deshalb nicht auf bestimmte Weise interpretiert werden.
Auch außerhalb der Arbeitsumwelt kann es vorkommen, dass Fremde oder Bekannte, z.B. Nachbarn, auf angebliche "Fehler" hinweisen, etwa wenn jemand vermeintlich zu viel Lärm in der Wohnung macht, falsch geparkt oder einen reservierten Platz belegt hat. Nehmen Sie das gelassen (es ist für uns alle ein Lernprozess...). Zögern Sie aber nicht, sich an Ihre Persönlichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu wenden, wenn Sie nicht wissen, wie Sie mit einer Situation umgehen sollen, Ihnen etwas merkwürdig vorkommt oder Sie denken, dass es zu weit geht.
Tübingen ist ein besonderer Ort für Wissenschaft und Forschung. Nur wenige Standorte bieten eine solche Breite an Forschungsschwerpunkten in so großer Nähe - sowohl physisch als auch im übertragenen Sinne: Tübingens Forschungseinrichtungen sind nur einen Steinwurf voneinander entfernt und arbeiten im Rahmen des Tübingen Research Campus eng zusammen.
Mehr erfahrenTübingen liegt im Herzen Europas sowie in einer von Deutschlands landschaftlich schönsten und wirtschaftlich wettbewerbsfähigsten Regionen. Tübingen liegt südlich von Stuttgart - nur 20 Minuten vom Flughafen Stuttgart entfernt - zwischen den Bergen der Schwäbischen Alb und des Schwarzwalds mit entsprechender Lebensqualität. Tübingen ist eine lebendige Stadt mit mittelalterlicher Innenstadt und einem reichhaltigen kulturellen und künstlerischen Angebot: Lesungen, Konzerte, internationale Filmfestivals und Märkte sorgen dafür, dass das Leben in Tübingen niemals langweilig wird.
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Die Neurowissenschaften in Tübingen haben mit über hundert aktiven Arbeitsgruppen das Potential, zu den erfolgreichsten neurowissenschaftlichen Forschungsstandorten Europas zu zählen.
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